Sein V8-Kompressor-Motor ist ein ziemlich handfester Grund, diesen Land Rover zu lieben. Der üppige Antrieb begleitet uns auf einer Kulturreise durchs Oberengadin mit seiner Naturschönheit.
Text | Fotos Patrik Hellmüller
Der legendäre Winter-Concours «The I.C.E.» lockt nach St. Moritz, und wir wählen die Route über den Julierpass. Nach dem souveränen Cruisen auf der Autobahn darf unser Defender V8 hier seine Muskeln spielen lassen. Mit 525 PS lässt sich die Passhöhe spielend erklimmen, unterlegt mit einer Soundkulisse, die man einem Sportwagen zuordnen würde. Das sanft-brachiale Bollern steigert sich mit zunehmender Drehzahl zu einem animierenden Kreischen. Bei der nächsten Kurve sind es die wimmernden Reifen und die flackernden Fahrassistenzsysteme, die uns in Erinnerung rufen, dass wir es nicht mit einem Sport-, sondern eher einem fürstlich motorisierten Lastwagen zu tun haben – der Defender tritt mit einem Leergewicht von fast 2,7 Tonnen an.
PASTA MIT LEIDENSCHAFT
Die Grau-in-grau-Stimmung animiert uns nicht dazu, am Ospizio La Veduta einen Halt einzulegen, wir fahren schnurstracks nach St. Moritz. Hier ist alles beim Alten: viele gestylte Leute, nach wie vor viel Pelz, viele teure Autos trotz winterlichen Strassen. Drumherum und mittendrin wuseln die sympathischen Panda 4×4, dazwischen ab und zu eine Pferdekutsche. Seit dem Gipfeli unterwegs gab es nichts zu beissen, daher sind wir dankbar, zwischen Hermès-Boutique und Kulm Hotel das Schaufenster der «La Scarpetta» zu entdecken. Dort werden keine Designertaschen gezeigt, sondern Holzkleiderbügel, an denen hausgemachte Nudeln hängen. Wir treten ein und werden von Dimi und Rosso empfangen. Wir hätten Glück, sagen unsere Gastgeber, sie hätten einen letzten Tisch, sonst sei alles reserviert.