Mehr als 12’000 Zuschauer kamen zur 12. Lenzerheide Motor Classics, um historische Rennwagen und Motorräder in Action zu sehen. Und die liessen auf der Strecke keinen Meter liegen, sondern boten echtes Rennspektakel.
Text Ulrich Safferling | Fotos dreams-cars.ch, U. Safferling
Einmal im Jahr vibriert die Wasseroberfläche des sonst ruhigen Heidees merklich – wenn die Lenzerheide Motor Classics (LMC) startet! Dann lassen rund 250 klassische Boliden auf zwei und vier Rädern es auf der höchstgelegenen Rundstrecke Europas fliegen. Und das wortwörtlich, nicht wenige hoben schnell mal ein Rad oder auch mehrere, wenn es über Bodenwellen ging oder scharf eingelenkt wurde. Das Starterfeld offenbarte viele alte Rennhelden aus dem Rallye-, Tourenwagen- und Formelsport. Und wenn sie in den neun Klassen bei den 36 Demofahrten über die Strecke preschten, konnte man sich vorstellen, wie das zu den aktiven Motorsportzeiten gewesen sein muss – inklusive des Renngeruchs von Gummi und Benzin an der Strecke.
Wie vor 70 Jahren sassen die Zuschauer auf den Hängen, spazierten durch das Fahrerlager, trafen sich mit alten Helden und neuen Heldinnen (sic!) zum Benzinplausch und freuten sich an dem traditionellen Fahrzeug-Corso mit Dorffest am Freitagabend. Am Samstag luden das Orga-Team mit Präsident Hans Orsatti und Vizepräsident Renald Egloff zur Verleihung des «Special Recognition Awards» ein: Marc Trevisan aus Unterengstringen wurde für seinen Austin Healey 100S geehrte, welches nachweislich schon 1957 am internationalen Rennen Tiefencastel–Lenzerheide teilnahm. Die gleiche Ehre wurde Jürg Kohler aus Oftringen zuteil, welcher seinen AC Bristol ACE präsentierte, der 1957 ebenfalls im Renneinsatz war. Unter der Ägide von ACS-Mitte Chef Thomas Kohler, der mit Hans Orsatti für Rennbetrieb und Sicherheit verantwortlich war, fanden die LMC ohne grössere Zwischenfälle statt. Im nächsten Jahr steht die 13. Ausgabe dann sogar im Zeichen eines Jubiläums: 75 Jahre Motorsport auf der Lenzerheide.
www.lenzerheidemotorclassics.com