Text Ulrich Safferling | Fotos BMW AG
Retro-Modelle sind immer noch ein grosser Trend (siehe SPIRIT 3.24). Und wer sich keinen alten Bock zum Café Racer umbaut, der kann bei den Herstellern jede Menge Retro-Style bekommen. Und Hersteller mit grosser Tradition haben es besonders einfach: Sie greifen in die grosse Kisten und zaubern ein neues Sondermodell als Hommage hervor. So geschehen bei BMW mit der der beliebten 12-nineT-Baureihe, in der jetzt eine R 12 S an die legendäre R 90 S von Chef-Designer Hans A. Muth aus dem Jahr 1973 erinnert. Das war das erste Serienmotorrad mit GfK-Lenkerverkleidung unter aerodynamischen Aspekten sowie Heckbürzel. Rennsiege bei der TT auf der Isle of Man, den 20 Meilen von Daytona und bei der Superbike-WM halfen bei der Legendenbildung.
Die R 90 S war das Topmodell der sogenannten Strich-Sechs-Baureihe und hatte einen 67 PS starken Zweizylinder-Boxer mit knapp 900 Kubik. Mit knapp 200 km/h Topspeed war sie eines der schnellsten Motorräder ihrer Zeit. Innovativ war sowohl das Fünfgang-Getriebe wie auch die Doppel-Scheibenbremse vorn. Bis 1976 wurden im Berliner BMW-Werk 17‘465 Stück gebaut. Es gab nur zwei Farben: Rauchsilber und ab 1975 noch das bekanntere Daytona-Orange, mit dem auch die neue BMW R 12 S angeboten wird.
Mit vielen Details und Zutaten nimmt das Sondermodell den «Spirit der R 90 S in ihem Gesamtkonzept» auf, verkündet BMW. Dazu gehört natürlich der berühmte Windschild, die aufwändige Lackierung in Lavaorange métalisé mit roter Doppellinie, Drahtspeichenräder und einem Doppelauspuff, dessen Rohre sich am Ende verjüngen wie bei der R 90 S. Dazu kommen viele Features wie Berganfahrhilfe, Heizgriffe und ein Schaltassistent, um die 109 PS aus dem 1200er-Zweizylinder kupplungsfrei bewegen zu können. Preis für das 215 km/h schnelle Retro-Bike: 23‘260 Franken.
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